25 Jahre CantaSense - Senslerchor

von Priska Aeby, Tafers

Vor 25 Jahren feierte der Kanton seine 500-jährige Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft. (1481-1981). Sängerinnen und Sänger aus den sieben Bezirken führten Pierre Kälins zweisprachiges Werk «Freiburger Lande - Au pays de Fribourg» auf Es war ein Unterfangen, das nicht bloss für eine Weile Sprachbarrieren zu überbrücken vermochte, sondern die Mitwirkenden Deutschfreiburgs bewog, aus dem einmaligen Ereignis eine Gewohnheit zu machen: der Senslerchor - seit 2002 CantaSense - wurde gegründet.

Weltliches Liedgut aus nahen und fernen Regionen, klassische Melodien, grosse Chorwerke und Uraufführungen sollten das Repertoire des neuen Chores ausmachen. Oswald Schneuwly, Dirigent, und Joseph Progin, Präsident, standen an vorderster Front des Vereins, übrigens des ersten weltlichen Chores im Bezirk, der an der Seite der Cäcilienvereine seine Bestätigung suchte. Die anfängliche Skepsis und den leisen Argwohn von manch einem Sensler Cäcilianer galt es zu beschwichtigen, und wie für alles Neue war auch hier Überzeugungsarbeit gefragt.

Dass - damals - nur alle vierzehn Tage geprobt wurde, keine Sonntagsverpflichtung bestand und nur ein grosser Auftritt pro Jahr geplant war, ermöglichte es einigen Mitgliedern, sowohl in den Cäcilienchören als auch im Senslerchor aktiv mitzusingen und bis heute trotz wöchentlicher Probe doppelt engagiert zu sein.

Der Senslerchor - CantaSense -versteht sich als Regionalchor des Sensebezirks. So erklären sich die Auftritte anlässlich der 100-Jahr-Feier der Universität, der 150-Jahr Feierlichkeiten des Sensebezirks, Auftritte im Mundartjahr und an den Erinnerungskonzerten für Georges Aeby, Abbé Bovet und Pierre Kälin.

Mit Konzerten verschiedenster Couleur lockte der Chor «seine Leute» nach Tafers, wo alle Auftritte der ersten zehn Jahre stattfanden. Seit einiger Zeit gibt CantaSense die Konzerte an verschiedenen Orten des Bezirks zum Besten, wagt den Schritt über die Kantonsgrenze nach Bern und macht mit dem französischsprachigen Dirigenten auch jenseits der Saane auf sich aufmerksam. Feststellen lässt sich dabei eines: Was unter Oswald Schneuwly begonnen, hat bis heute seine Gültigkeit behalten, ob unter der Direktion von Hubert Reidy, Peter Thoos oder nun David A. Sansonnens: a cappella Werke, Kompositionen mit Klavier-, Orchester- und Bandbegleitung, Altbewährtes und moderne Auftragsstücke, harmonisch Ruhiges, jazzig Rhythmisches und ab und zu etwas modern Schräges finden sich im Notenmaterial. Doch CantaSense arbeitet und übt nicht nur; Geselligkeit wird ebenso gepflegt. Wie anders liesse es sich sonst erklären, dass Frank Brüggers «Das macht nis uus» zur Chorhymne werden konnte?

Unter jedem Dirigenten trat CantaSense mit andern Chören auf, sei es im Wettstreit oder mit einem gemeinsamen Werk. Haydns «Die letzten sieben Worte», Pierre Huwylers «YpsiIon», Bruckners «A-moll Messe», Auszüge aus Georges Aebys «Der helle Ton», Haydns «Schöpfung» und schliesslich Mozarts «Requiem» können wohl als Perlen des Chorrepertoires bezeichnet werden.

Seit 2002 wird unter der Leitung des jungen David Th. Augustin Sansonnens geprobt. Für Kontinuität in allen Belangen ist wiederum gesorgt: Heimisches und französisches Liedgut und Kontakte zur Romandie sind neben Werken der verschiedenen Stilrichtungen fester Bestandteil von CantaSense. Höhepunkt unter seiner Direktion war bis jetzt sicher Mozarts «Requiem», das im Herbst 2005 aufgeführt wurde.

 

Dirigenten

  • 1981 - 1991 Oswald Schneuwly
  • 1992 - 1995 Hubert Reidy
  • 1995 - 2002 Peter Thoos
  • 2002 - 2006 David Th. Sansonnens
  • seit 2007 Bernhard Pfammatter

Präsidenten

Werke mit Orchesterbegleitung

  • 1985 Die sieben letzten Worte Christi von J.Haydn (mit: Cäcilienverein Wünnewil)
  • 1988 Ypsilon von P. Huwiler (mit: Choeur des enseignants de la Broye)
  • 1990 C-Moll-Messe von A. Bruckner (mit: Choeur du conservatoire, Choeur de l'université, ensemble vocale de Villars-sur-Glâne)
  • 1998 Oratorio de Noël op.12 von Camille Saint-Saens
  • 2001 Die Schöpfung v. J.Haydn (mit: Divertimento vocale, Collegium vocale Seeland)
  • 2005 Requiem v. W.A. Mozart (mit: ad hoc Sängern und Sängerinnen)
  • 2008 Stabat Mater v. Antonin Dvorak (mit Collegium vocale Seeland)
 
     
   
 
   
   
aktualisiert am 15. Mai 2009